Familienforschung, was bedeutet es für mich? |
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Familienforschung beginnt für mich in der eigenen Familie, bei den Personen mit denen ich zusammenlebe, meiner Frau und meinen beiden Töchtern. Ohne diese enge |
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Wo fange ich an? |
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Das Familienstammbuch der Eltern ist die Grundlage. Aber das kenne ich ja schon. Vielleicht nicht alle Taufpaten und das Taufdatum,
und das Hochzeitsdatum der Eltern. Naja es gibt zwei. Doch die kenne ich auch. Immerhin kenne ich meine Eltern schon seit 50 Jahren. Nur das Hochzeitsdatum meiner Schwiegereltern kenne ich nicht. Wer hat ei |
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Wie geht es weiter? Wo kann ich suchen? |
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Ich habe gehört, dass die Kirchenbücher in den Bistumsarchiven aufbewahrt und zur Einsicht bereitliegen. Teilweise gibt es Duplikate und diese sollen für den Bereich Westfalen im Staatsarchiv
Detmold liegen. Für mich kommt nur Westfalen in Frage, bisher, und so kann ich meine Suche in den Bistumsarchiven Münster und Paderborn und im Staatsarchiv Detmold beginnen. |
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Etwas neues taucht unvermittelt auf. |
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Die Borgschultes tragen einen Zusatz im Namen „genannt Plate“. Was hat es mit dieser Bezeichnung auf sich. Die Lösung dieses Rätsels dauert ein wenig. Die Erklärung gibt eine Hochzeit im Jahre
1785. Franz Borgschulte aus Merklinghausen heiratet Francisca Plate aus Ostinghausen und zieht auf ihren Hof. Zwei Jahre später stirbt Francisca und der Hof
bleibt jetzt in Borgschulte Hand. Kurz nach Franciscas Tod heiratet Franz Rosina Saurmann. Sie haben gemeinsam acht Kinder. Zwei Mädchen sterben früh. Der älteste Sohn Christoph übernimmt den Platenhof. Wie geht es weiter mit diesem Hof. Ich nehme im Staatsarchiv Münster Akteneinsicht. Hier finde ich in verschiedenen Grundakten alle Informationen bis zu dem Punkt, an dem der Hof versteigert werden musste, weil der 18-jährige Sohn des Christoph Borgschulte den Hof überschuldet hatte.
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Der Zufall hilft mir weiter. |
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Nachdem ich gehört habe, dass man im Archivamt Münster Einsicht in Unterlagen der Adelsarchive nehmen kann, bestelle ich mir einige Akten aus Hovestadt. Ich bin hier nicht alleine und lerne einen jungen Mann kennen der sich ebenfalls mit Dokumenten des Archivs Hovestadt beschäftigt. Über einen Status familiarum von Horn den dieser junge Mann als Kopie vorliegen hat, finden wir heraus, das der besagte Caspar Borgschulte eigentlich Caspar Schulte heißt und aus der Bauerschaft Bettinghausen stammt. Nur das Geburtsdatum weißt auf einen Johan Caspar Schulte hin, der in der Bauerschaft Schoneberg geboren ist. Heute, am 25. März 2007 weiß ich, dass der Johan Caspar Schulte aus Schoneberg ausscheidet, da er bereits mit 12 Jahren 1736 gestorben ist. Diese Information ist leider nicht im Kirchenbuch von Ostinghausen vermerkt. Nun ist mir klar, warum ich keinen Borgschulte mehr gefunden habe. Aber auch hier stellte sich mir die Frage: Warum der Schulte plötzlich Borgschulte hieß? Die Lösung ist recht einfach. Caspar heiratete die Clara Borgschulte aus Merklinghausen, nahm ihren Namen an und zog zu ihr auf den Hof. Clara bereits 45 Jahre alt starb 1762. Nachwuchs bekamen die beiden nicht mehr. So heiratete der Caspar die Anna Margaretha Schüer vom Nachbarhof. Sie hatten zusammen fünf Kinder bis Caspar 1780 im Alter von 60 Jahren starb. Margaretha Schüer heiratete erneut, den Godefried Neuhaus, starb dann selbst und der Godefried Neuhaus wiederum heiratete die Margaretha Schulte aus Bettinghausen, gerade mal 16 Jahre. Nach dem Tod des Godefried Neuhaus heiratete die Margaretha Schulte den Godefried Langenohl aus Attendorn. So blieb der Borgschultenhof (Burgschultenhof Nr. 22) in dieser Zeit von 1743 bis 1846 in einer Generation. Erst anschließend bekam der älteste Sohn des Godefried Langenohl den Hof. Die Kinder aus der ersten Ehe der Clara Borgschulte mit dem Caspar Reckers hatten hier keine Chance. Sie dürften zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gelebt haben. |
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Bin ich ein Borgschulte? |
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Durch diese Konstallation der Heiraten hat sich für mich ergeben, dass ich kein Borgschulteblut in mir habe, sondern „nur“ ein Schulte bin. Wer waren die Eltern des Caspar Schulte. Ein Blick in die Kirchenbücher aus Ostinghausen, Bettinghausen gehört zur Pfarre Ostinghausen, gestaltet sich schwierig, da die Geburt eines Johan Caspar Schulte um 1720 nicht zu finden ist. Dennoch gibt es Anhaltspunkte, den richtigen Johan Caspar Schulte gefunden zu haben. So finde ich unter dem 21.1.1720 die Taufe eines Johan Schulte aus Bettinghausen. Als Taufpate ist u.a. ein Teman verzeichnet. Dieser scheint keinen Vornamen zu besitzen, oder aber, was wahrscheinlicher ist, der Pastor hat die Taufe später aufgeschrieben und nicht mehr alle Informationen im Kopf gehabt. Da dieses Kirchenbuch viele Lücken aufweist, und teilweise äußerst ungenaue Beschreibungen liefert, bleibt mir nicht anderes übrig, als zusätzliche Daten für die Auswertung heranzuziehen. Weil zu dieser Zeit nur ein Teman als Taufpate im entsprechenden Alter auftaucht, und dieser auch noch Caspar heißt, gehe ich davon aus, dass es sich hier um den von mir gesuchten Johan Caspar Schulte handelt. Eine zusätzliche hilfreiche Information findet sich auf den Seiten der Firmungen im Kirchenbuch. Hier sind die Kinder 1718 und 1736 altersmäßig aufsteigend eingetragen. Da der Johan Schulte der erste seiner Familie 1736 ist, und bei den Firmungen dort ein Johan Caspar steht, sollte dieses ein zusätzlicher Beweis für die Richtigkeit meiner Vermutung sein. Weitere Informationen erhoffe ich mir aus den Archivdaten des Adelsarchivs Hovestadt. Da ich hier bereits gefunden habe, das der Johan Caspar Schulte aus Schoneberg 1736 gestorben ist, und der Borgschultenhof aus Merklinghausen hier eigenhörig war, hoffe ich, hier auch den endgültigen Beweis für meine Vermutung zu finden. |
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Wie geht es weiter? |
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Zur Zeit (2002) ist eine Pause angesagt. Meine bisherigen Ergebnisse habe ich auf meinen Stammbaumseiten abgelegt. Das die Ergebnisse alle hundertprozentig richtig sind, möchte ich nicht beschwören. Durch die Verdopplung der Vorfahren von Generation zu Generation, und dadurch, dass ich bisher nur die direkte Borgschultelinie verfolgt habe, wird es sicher noch viele Jahre dauern bis ich ein zufriendenstellendes Ergebnis erreicht habe. |
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Eine Familie kommt plötzlich hinzu. |
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Ich begebe mich nach längerer Pause einmal wieder in das Bistumsarchiv Münster. Hier forsche ich nach den Vorfahren meiner Großmutter väterlicherseits. Die Familie heißt Fienert. Vorher hatte ich in den Kirchenbüchern der Gemeinden St. Antonius (ab 1904) und St. Lamberti (vor 1904) die Geburten meiner Großmutter und ihrer Geschwister gefunden. Auch die Hochzeit der Urgroßeltern war aufgeführt. Woher aber stammt mein Urgroßvater. Im Bistumsarchiv finde ich dann heraus, dass nur mein Urgroßvater den Namen Fienert hatte und seine Geschwister auf den Namen Fiener getauft wurden. Als Vater wird Peter Heinrich Fiener aus Peckeloh(Versmold) genannt, die Mutter, Anna Catharina Diekmann, kommt aus Lippramsdorf. Wieder zuhause suche ich auf den Internetseiten der Mormonen nach der Familie Fiener aus Peckeloh. Zu meiner Überraschung finde ich einen nahezu kompletten Stammbaum der Familie Fiener(t). Jetzt gilt es diesen auf Richtigkeit zu überprüfen. Wo die Kirchenbücher hierzu gelagert sind, weiß ich noch nicht. Aber ich bin unverhofft ein ganzes Stück mit meiner Forschung weitergekommen. Glück gehabt. |
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Was folgt? Zur Zeit versuche ich, die Daten des Kirchenbuchs von Ostinghausen (1698-1779) familienmäßig zu beschreiben. Durch die vielen ungenauen Angaben ("Dem Meier ein Söhnlein gestorben!!") und die vielen fehlenden Hochzeiten, unterschiedlichen Schreibweisen der Namen, Angabe von Hofesnamen bei Geburten statt des Familiennamens, gestaltet sich diese Aufgabe als äußerst schwierig. Um einen Teil dieser Familien genau zusammenzutragen, habe ich Daten, die die eigenhörigen Familien in Schoneberg betreffen, aus den Archivdaten des Adelsarchivs Hovestadt abfotografiert und werden diese analysieren und in meine Ergebnisse einpflegen. Dieses wird wohl einen großen Teil des Jahres 2007 in Anspruch nehmen. Für Ostinghausen und Bettinghausen fehlen mir hier noch die entsprechenden Daten. Wo es hierzu Informationen gibt, weiß ich nocht nicht. |